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"FARBEN IM LICHT. GLASMALEREI VOM 13. BIS 21. JAHRHUNDERT"

"FARBEN IM LICHT. GLASMALEREI VOM 13. BIS 21. JAHRHUNDERT"

21.07.2021 Ausstellung im Landesmuseum Zürich, bis am 3. April 2022


Bild oben: Willkommscheibe - Magdalena Gmünder, Lorenz Vonwilers Gattin, reicht ihrem Mann mit der rechten Hand einen grossen goldenen Kelch, in der linken hält sie den Deckel. Sie trägt ein modisches Gewand mit schwarzem Oberteil, gefälteltem Rock und weisser Schürze. Kleine Rundscheibe, 1633, farbloses Monolithglas, bemalt - Foto: © Schweizerisches Nationalmuseum

Die vielfältigen Bildthemen und die strahlende Leuchtkraft von Glasgemälden faszinieren seit Jahrhunderten. Die Ausstellung in der Ruhmeshalle des Landesmuseums zeigt die Schweizer Glasmalerei in all ihren farbenreichen Facetten von ihrem Ursprung im Mittelalter über die Renaissance bis zu den modernen Glasgemälden der Gegenwart.

Das Schweizerische Nationalmuseum besitzt eine der weltweit grössten Glasgemäldesammlungen. Die Höhepunkte dieser Sammlung bilden den Ausgangspunkt für eine Reise durch die Geschichte der Schweizer Glasmalerei. Sie beginnt in Kirchen und Klöstern, in deren Inneren das durch die farbigen Fenster strömende Licht eine Wirkung erzeugte, von der die Menschen des Mittelalters wohl genauso ergriffen waren, wie wir es heute noch sind. In der Ausstellung zu sehen ist beispielsweise die sogenannte Flumser Madonna aus dem 13. Jahrhundert – die älteste in der Schweiz erhaltene figürliche Glasmalerei.

In der Neuzeit wurde es in der Eidgenossenschaft üblich, dass Stifter bei einem Neu- oder Umbau eines Gebäudes die Kosten für die Gestaltung und Herstellung eines Fensters übernahmen. Im Gegenzug erhielten sie die Möglichkeit, ihr Wappen im neuen Fenster anbringen zu lassen. Auch die Vertreter der eidgenössischen Orte setzten ihre Wappen in Fenster von Ratsstuben, Wirtshäusern und Klöstern und gaben so erstmals einem eidgenössischen Nationalgefühl Ausdruck. Im 19. Jahrhundert griff der moderne Bundesstaat auf diese Tradition der Standesscheiben zurück und stiftete die Glasgemälde in der Ruhmeshalle des neu gebauten Landesmuseums (1898) oder in der Kuppelhalle des Parlamentsgebäudes (1901).

Auch im 20. Jahrhundert erhielten verschiedene Rathäuser grosser Schweizer Städte Standesscheiben geschenkt, und die Glasmalerei bleibt bis heute eine vielbeachtete Kunst. Ein Beispiel sind die Glasfenster im Grossmünster Zürich. Zu den bereits vorhandenen Glasmalereien im Chor von Augusto Giacometti von 1933 kamen 2009 die Glasgemälde von Sigmar Polke im Langhaus. Für deren Herstellung wendete der Künstler verschiedene neu erfundene Techniken an. In der Ausstellung sind die nach Sigmar Polkes Entwürfen ausgeführten Musterglasplatten zu sehen.

Am grundlegenden Arbeitsprozess zur Herstellung eines Glasgemäldes hat sich über die Jahrhunderte nur wenig geändert. Unzählige Arbeitsschritte sind nötig, um vom Entwurf über die Auswahl und dem Schneiden des farbigen Glases zum fertigen, mit Bleiruten verlöteten Glaskunstwerk zu gelangen. So zeigt die Ausstellung neben über 90 Glasmalereien vom Mittelalter bis in die Gegenwart auch altes Werkzeug aus dem Glasmaleratelier Halter in Bern. Lötkolben, Bleiprofile und ein tragbarer Brennofen geben Einblick in die aufwändige Technik dieser Handwerkskunst.

lm

Kontakt:

https://www.landesmuseum.ch/farben-im-licht#ausstellung 

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Bild: Flumser Madonna - Die Kapelle ist der Heiligen Jungfrau Maria und dem Heiligen Jakob geweiht. Das Abbild der Patronin befand sich im Chorfenster, dem bedeutendsten Ort in der Kapelle. Kirchenfenster, um 1200, Herkunft Kapelle St.Jakob, Gräpplang bei Flums, farbige Gläser, bemalt - Foto: © Schweizerisches Nationalmuseum                 

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